In Sierra Leone ist es nicht einfach, die Mittelschule zu besuchen. Die Schulabbruchquoten sind sehr hoch: im Bezirk Koinadugu (zu dem das Dorf Serekolia, Protagonist der AMU-Aktion, gehört) wird geschätzt, dass nur jeder sechste Jugendliche (Junge / Mädchen) die Mittelschule besucht.
Die durch UNICEF dazu bestätigten Gründe liegen in den großen Entfernung, welche Dörfer von Schulen trennen und welche nicht jeder / jede ertragen kann. Die Jugendlichen, die es können, entfernen sich vom Schutz ihrer Familien und Gemeinschaften. Dies bringt besondere Risiken für Mädchen mit sich: verfrühte Schwangerschaften und Ehen (letztere betreffen 30% der Mädchen unter 18 Jahren) und Genitalmutilation (86,1%).
Um den Schulbesuch zu erhöhen, hat die Gemeinschaft Serekolia im Jahr 2013 ein provisorisches Gebäude errichtet, das als Sekundarschule der ersten Stufe seitdem gebraucht wurde: 2019 erhielt sie die Genehmigung der Regierung.
Heute empfängt die Schule 210 Schüler in nur 3 Klassenzimmern, ohne jegliche Art von notwendigsten Einrichtungen, wie Wasser und Toiletten. Außerdem kann sie nicht alle Schüler und Schülerinnen aufnehmen, die nach Abschluss der Grundschule die Mittelschule besuchen möchten.
Das Projekt zielt darauf, die Schulstruktur zu erweitern und sie mit dem Nötigsten zu versorgen, vor allem Trinkwasser, Toiletten und Schulbänken, um damit den Zugang zur Ausbildung zu erleichtern und die Qualität des Lernprozesses zu verbessern.
Dank der neuen Schule werden viele Jugendliche von Serekolia ihre Familien nicht mehr verlassen müssen, sondern die Möglichkeit erhalten, nah an ihrem Zuhause zu lernen, geschützt und bewacht von ihrer Gemeinschaft.
Die Gemeinschaft wird auch als Vormund für die Schüler fungieren, die aus den umliegenden Dörfern kommen werden, um die Mittelschule zu besuchen. Im Sinne der Gegenseitigkeit werden lokale Familien ihnen Unterkunft, Nahrung und Aufsicht anbieten, wie es die eigenen Eltern tun würden.
- Erweiterung und Anpassung des Schulgebäudes:
- Ausbau von 3 Klassenzimmern plus Büros für Lehr- und Verwaltungspersonal
- Toiletten
- Brunnen für Trinkwasser
- 100 neue Schulbänke
- Sensibilisierungstreffen – mit mindestens 300 Erwachsenen, als Vertreter der 19 Dörfer der Gegend – über die Rechte von Kindern und Jugendlichen und über die nationalen Vorschriften, die diese Rechte garantieren.