Bis Dezember 2021 hatten 50% der indischen Bevölkerung beide Dosen eines COVID-19-Impfstoffs und 85% der Bevölkerung mindestens eine Dosis erhalten. Indien befindet sich daher in einer Zwischenskala zwischen den afrikanischen Ländern – von denen nur 15 10% ihrer Bevölkerungen mit beiden Dosen versorgt hatten – und Ländern mit hohem Einkommen, von denen viele mehr als 60% mit den zwei Dosen geimpft hatten.
Obwohl der Trend der Impfung in Indien positiv sei, verursachen das Aufkommen neuer Varianten und die ständigen Mengenversammlungen eine noch höhere Gefahr gegenüber der Infektion, insbesondere für die am stärksten gefährdeten Personen.
Trotz des enormen Aufwands der indischen Impfkampagne haben Millionen von Menschen in ländlichen Gebieten des Landes aufgrund ihrer Armutssituation immer noch keinen Zugang zu dem Impfstoff: beispielsweise können viele sich nicht auf öffentlichen Websites registrieren, um Zugang auf den Impfstoff zu haben, entweder weil sie Analphabeten sind, oder weder über Internetverbindung noch Mobiltelefon verfügen; viele tun es auch nicht, weil sie krank sind oder weil sie niemanden haben, der ihnen hilft, sich zu registrieren oder bis zu den Impflokalen zu gehen.
Die hier dargestellte Intervention ist Teil der internationalen Kampagne “A Vaccine for All”, die darauf zielt, den universellen Zugang zu Anti-Covid-Impfungen für die Bevölkerungen einkommensschwacher Länder zu fördern, und ergibt sich aus der Zusammenarbeit zwischen AMU – Azione per un Mondo Unito – und der humanitären Organisation Shanti Ashram über ihr „International Center for Child and Public Health (ICPH)“ in Coimbatore.
Die indische humanitäre Organisation Shanti Ashram tritt der internationalen Kampagne “A Vaccine for All” bei und zielt – über ihr International Center for Child and Public Health (ICPH) in Coimbatore – darauf ab, die am stärksten gefährdeten Menschen in ländlichen Gebieten des Bundesstaates Tamil Nadu zu erreichen, die sonst aufgrund von Armut, Behinderung oder Krankheit keinen Zugang zu Impfstoffen hätten.
Die ICPH beteiligt sich seit Anfang 2021 an die öffentliche Impfkampagne, sowohl auf politischer Ebene als auch bei der Koordination von Impfkampagnen, in Zusammenarbeit mit den indischen Gesundheitsbehörden: im Laufe 2021 gelang es dem ICPH 2.600 Menschen mit dem Impfstoff zu erreichen, die sonst nicht geimpft worden wären.
- sensibilisierungskampagne über die Ansteckungsrisiken und die Bedeutung geimpft zu werden durch Versammlungen mit der Bevölkerung in 40 Dörfern, dazu Verbreitung von Informationsmaterial;
- identifizierung der Personen, die durch besondere Risikofaktoren am stärksten gefährdet sind, damit sie Priorität bei der Impfung haben;
- erwerb durch die indischen Behörden von 2.500 Dosen Anti-Covid-Impfstoff, von denen 2.000 durch die Regierung und 500 durch unser Projekt getragen werden: gemäß Bestimmung der indischen Regierung sollen die Kosten für einen gewissen Prozentsatz der gesamten Impfdosen durch Privatkliniken getragen werden;
- impfung von 2.500 Menschen durch die Mobilkliniken, die mit einem Team von Ärzten, Krankenschwestern, Erziehern und Freiwilligen durch die Dörfer reisen werden;
- zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitsbehörden bei der Impfgenehmigung, beim Austausch über Gesundheitsverfahren und wissenschaftlichen Erkenntnissen, sowie bei der Überwachung der Kampagne;
- rückverfolgung von Impfdaten, Registrierung und Weitergabe der Daten an das nationale Gesundheitssystem und an die Weltgesundheitsorganisation, um die Analyse der Auswirkungen und Ergebnisse der Impfkampagne zu begünstigen.